EAD-Sonderbericht, Update: Kurzbewertung der Narrative und Desinformation zur Covid-19-Pandemie (Aktualisierung: Dezember 2020 bis April 2021)

April 28, 2021

Haftungsausschluss: Ziel dieses Berichts ist es, eine Momentaufnahme der aktuellen Trends und Erkenntnisse über die Desinformationstätigkeit im Zusammenhang mit COVID-19/dem Coronavirus zu liefern. Der Bericht baut auf den Erkenntnissen früherer EAD-Sonderberichte zu diesem Thema auf, insbesondere auf der Aktualisierung für den Zeitraum Mai-November (2020)[i]. Im hier betrachteten Zeitraum wurde deutlich, dass eine weitere Art der Informationsmanipulation zu Tage getreten ist: eine aggressive Werbung für eine bestimmte Art von Impfstoffen und staatlicher Strategie, während andere schlecht gemacht wurden. Dieser auf offenen Quellen beruhende Bericht stellt keinen umfassenden oder vollständigen Überblick dar und konzentriert sich in Übereinstimmung mit dem Mandat des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) in erster Linie auf die externe Dimension. Der Bericht wurde von der Abteilung für Strategische Kommunikation und Informationsanalyse des EAD verfasst, die unter anderem durch Erkennung, Analyse und Aufdeckung von Desinformationskampagnen zu den Bemühungen der EU beiträgt, Desinformationen zu bekämpfen. Bei der Bekämpfung der Desinformation und der Ermittlung und Analyse von Desinformationen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie arbeitet der EAD eng mit der Europäischen Kommission, den Dienststellen des Europäischen Parlaments und den EU-Mitgliedstaaten zusammen. Der Europäische Auswärtige Dienst arbeitet in dieser Frage auch mit internationalen Partnern (G7, NATO und der Zivilgesellschaft) zusammen. Die Ergebnisse werden regelmäßig auf EUvsDisinfo.eu und in verschiedenen sozialen Medien veröffentlicht. Die Erkenntnisse werden in Echtzeit an die EU-Institutionen und die EU-Mitgliedstaaten weitergegeben, unter anderem über das EU Rapid Alert System on Disinformation, ein Schnellwarnsystem zur Überwachung von Desinformationen.

Die PDF-Version kann hier heruntergeladen werden.

Hintergrund

Die Desinformation rund um die COVID-19-Pandemie, die getroffenen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung und die Impfkampagnen sind nach wie vor von großer Bedeutung. Seit unser letzter Sonderbericht im Dezember 2020 [ii] veröffentlicht wurde, hat die Einführung verschiedener Impfstoffe in vielen Ländern auf der ganzen Welt an Dynamik gewonnen, und in Verbindung mit dieser Entwicklung hat die impfstoffbedingte Desinformation zugenommen und dazu beigetragen, Angst und Misstrauen in jede Art von Impfstoff zu verbreiten.
Zeitgleich mit den Einführungen von Impfstoffen sind die Impfstoffe selbst in der globalen öffentlichen Diplomatie zu Bedarfsgütern geworden, und die nationale Förderung lokal hergestellter Impfstoffe hat sich beschleunigt. Unsere Analyse belegt, dass sich seit Anfang 2021 auch die staatlich geförderten Desinformationen, die insbesondere von den westlichen Ländern entwickelte Impfstoffe zum Ziel hatten, verstärkten. Die „Impfdiplomatie“ hat die „Maskendiplomatie“ vollständig ersetzt.
Die EU und einzelne Mitgliedstaaten gerieten ebenfalls ins Visier der Desinformation im Zusammenhang mit der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Die Tatsache, dass die Anzahl der COVID-19-Fälle weiter ansteigt (was der Öffentlichkeit vertrauenswürdig berichtet wird), wird zu einer Desinformation verdreht, in der die Reaktion der EU auf die Pandemie angegriffen und als Versagen von Demokratien und offenen Gesellschaften dargestellt wird.
Vor allem Russland und China werben weiterhin intensiv für ihre eigenen staatlich produzierten Impfstoffe in der Welt. Die sogenannte „Impfstoffdiplomatie“ wird mit Desinformations- und Manipulationsbemühungen kombiniert, um das Vertrauen in westlich hergestellte Impfstoffe, EU-Institutionen und westliche/europäische Impfstrategien zu untergraben. Sowohl Russland als auch China nutzen staatlich kontrollierte Medien, Netzwerke von Stellvertretermedien und soziale Medien, einschließlich offizieller diplomatischer Social-Media-Accounts, um diese Ziele zu erreichen. Seit Anfang 2021 wurden mehr als 100 neue Beispiele [iii] für kremlfreundliche Desinformationsbehauptungen über Impfungen in die EUvsDisinfo-Datenbank aufgenommen.
Im Dezember 2020 und im ersten Quartal 2021 hat sich die russische Kampagne zur Förderung des Impfstoffs Sputnik V beschleunigt und zu einem gesamtstaatlichen Ansatz entwickelt, der staatliche Behörden, staatliche Unternehmen und staatliche Massenmedien in fast täglichen Maßnahmen einschließt [iv]. Russische Beamte werben nicht nur für den Sputnik-V-Impfstoff, sondern setzen auch antagonistische Botschaften ab, indem sie mit Desinformation den Westen und die EU bezichtigen, den russischen Impfstoff zu sabotieren [v].
In diesem Zusammenhang haben kremlfreundliche Medien, darunter der offizielle Twitter-Account von Sputnik V, versucht, das öffentliche Vertrauen in die Europäische Arzneimittel-Agentur zu untergraben und Zweifel an ihren Verfahren und ihrer politischen Unparteilichkeit zu säen. Kremlfreundliche Desinformationsakteure streben an, den gemeinsamen europäischen Ansatz zur Sicherung von Impfstoffen zu untergraben und zu zerstören, indem sie Misstrauen gegenüber der Europäischen Arzneimittel-Agentur wecken.
China wirbt weiterhin für seine Impfstoffe als „globales öffentliches Gut“, indem es den Zugang zu sowie die stabile Versorgung mit chinesischen Impfstoffen hervorhebt und sie als besser geeignet für Entwicklungsländer [vi] wie auch den westlichen Balkan [vii] darstellt. Diese Darstellung des Erfolgs steht im Kontrast zu der negativen Darstellung der westlichen Reaktion auf die Pandemie in den staatlich kontrollierten chinesischen Medien, die sich auf irreführende Narrative stützen, um die Sicherheit westlicher Impfstoffe und den Ursprung des Virus in Zweifel zu ziehen.
Auf dem westlichen Balkan entsprachen die Verschwörungstheorien rund um die COVID-19-Pandemie den globalen Narrativen, einschließlich der Desinformation über die Pharmaindustrie und die Ursprünge des Virus,[viii] und wurden mit dem offiziellen Start der Impfkampagnen sogar verstärkt. Soziale Medien – insbesondere Facebook und Messaging-Apps – nehmen weiterhin eine wichtige Rolle als Verbreitungskanäle [ix] dieser Narrative ein. Im Zusammenhang mit COVID-19 haben chinesische Medien und Beamte die Bereitstellung und geplante Herstellung chinesischer Impfstoffe in Serbien umfassend beworben, was die wichtige Rolle des Landes bei der Förderung der chinesischen Impfstoffdiplomatie und des insgesamt positiven Images auf dem westlichen Balkan^[x] widerspiegelt. Der russische Direktinvestitionsfonds (RDIF) engagiert sich ebenfalls aktiv in der Region, fördert die Bereitstellung von Sputnik V [xi] (z. B. in Serbien) und nutzt die jüngsten Entscheidungen einiger Regierungen in der Region hinsichtlich der Beschaffung oder Genehmigung [xii] des russischen Impfstoffs.
Kremlfreundliche Desinformation gegenüber den Ländern der Östlichen Partnerschaft ist auf die lokale Situation der betroffenen Länder zugeschnitten und wird häufig in der jeweiligen Landessprache vermittelt. Während die wichtigsten Narrative von den staatlich kontrollierten russischen Medien stammen und sich hauptsächlich auf die Förderung von Sputnik V, die Verunglimpfung westlicher Impfstoffe und die Schuldzuweisung an die EU für ihr Versagen bei Impfungen oder im Umgang mit COVID-19 konzentrieren, gibt es auch länderspezifische Schwerpunkte, die auf einzelne Regierungen oder lokale Situationen abzielen. Zu diesen spezifischen Schwerpunkten gehören: Die ukrainische Regierung wegen ihrer Weigerung, Sputnik V zu kaufen, des „Genozids“ am eigenen Volk zu beschuldigen; den Umgang der belarussischen Regierung mit COVID-19 und die Verwendung und Herstellung von Sputnik V sowie die Zusammenarbeit mit Russland zu loben; Georgien für seine Entscheidung zu kritisieren, durch das WHO-Programm COVAX bereitgestellte Impfstoffe und nicht Sputnik V zu verwenden, und die georgische Regierung zu bezichtigen, Befehle aus dem Westen anzunehmen. Russische Staatsmedien, darunter RT und die Nachrichtenagentur Sputnik, wurden systematisch eingesetzt und auch lokale kremlfreundliche Stellvertreter haben die wesentlichen Narrative verbreitet [xiii].
Desinformation im Zusammenhang mit COVID-19 und Impfstoffen ist in den sozialen Medien in der EU und ihren Nachbarländern weiterhin weit verbreitet. Ausländische staatliche Akteure haben Informationen über die Sicherheit von im Westen hergestellten Impfstoffen sensationslüstern und falsch dargestellt[xiv] und die Bewegungen gegen Impfungen innerhalb der EU weiter angeheizt[xv]. Während Social-Media-Plattformen Maßnahmen ergriffen, um die Verbreitung der „Infodemie“ einzudämmen, kam das weltweit agierende zivilgesellschaftliche Netzwerk Avaaz zu dem Ergebnis, dass bei mehr als der Hälfte (56 %) der auf Facebook überprüften irreführenden Inhalte in den wichtigsten nicht-englischen europäischen Sprachen nichts unternommen wurde, wodurch nicht-englischsprachige Europäerinnen und Europäer einem größeren Risiko ausgesetzt wurden, online auf Desinformation zu stoßen[xvi].

Im Detail:

Kremlfreundliche Medien nehmen die Europäische Arzneimittel-Agentur ins Visier

Im Beobachtungszeitraum haben kremlfreundliche Medien kontinuierlich die Europäische Arzneimittel-Agentur [xvii] (EMA) ins Visier genommen und beschuldigten sie, die Überprüfung des Impfstoffs Sputnik V absichtlich zu verzögern und politisch voreingenommen zu sein.
Kremlfreundliche Medien haben versucht, Verwirrung über den Zeitpunkt der Einreichung des offiziellen Antrags auf eine laufende Überprüfung des Sputnik-V-Impfstoffs bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur zu stiften [xviii]. Es ist zwar nicht ganz eindeutig, ob die zunächst veröffentlichten verfrühten Behauptungen zur Einreichung des Antrags ein bewusster Schritt oder das Ergebnis eines Versehens [xix] der Sputnik-V-Entwickler waren, doch kremlfreundliche Quellen [xx] nutzten die Situation aus, um Anschuldigungen zu befeuern, die EMA würde die Überprüfung von Sputnik V absichtlich verzögern [xxi]. Diese Anschuldigungen haben sich über die bekannten kremlfreundlichen Medien hinaus in die Twitter-Sphäre ausgebreitet.
Kremlfreundliche Medien haben die EMA und die EU im Allgemeinen auch der politischen Voreingenommenheit [xxii] gegenüber dem in Russland hergestellten Impfstoff beschuldigt. Solche Anschuldigungen wurden durch persönliche Angriffe gegenüber der EMA [xxiii] und EU-Beamten [xxiv] angefacht und in mindestens einem Fall durch falsche, in einer Pressemitteilung des russischen Auslandsgeheimdienstes [xxv] veröffentlichte Behauptungen unterstützt.
Der offizielle Twitter-Account von Sputnik V kombiniert Werbung für den in Russland hergestellten Impfstoff mit der Verbreitung von kremlfreundlichen Desinformationsnarrativen über eine angebliche westliche Voreingenommenheit gegen den russischen Impfstoff, wobei sich besonders die „Pharmariesen [xxvi]“ und die westliche Politik gegen Russland verschworen haben sollen. Der Account hat immer dann gegen die europäische Politik [xxvii] und europäische Medien [xxviii] ausgekeilt, wenn Fragen zur Entwicklung und Erprobung von Sputnik V aufgeworfen wurden, und sprach implizite Drohungen aus, dass Sputnik V möglicherweise gänzlich aus dem EMA-Zulassungsverfahren zurückgezogen [xxix] wird.

Russische und chinesische staatlich kontrollierte Medien beschuldigen die EU (den Westen), die Impfstoffe politisch zu instrumentalisieren

Die allgemeine Botschaft, die von den staatlich kontrollierten chinesischen Medien verbreitet wird, besteht darin, dass westliche Länder die Impfstoffe politisieren und zu einer „Impfstoffkluft“ beitragen[xxx], wodurch der Unterschied zwischen dem chinesischen und dem westlichen Ansatz hervorgehoben wird. Dieses allgemeine Narrativ wird durch negative Berichte über den EU-Impfprozess, Anschuldigungen der Hortung von Impfstoffen auf Kosten der ärmeren Länder und die falsche Handhabung des Impfstoffs von AstraZeneca unterstrichen.[xxxi] In den chinesischen Staatsmedien wird ständig versucht, „westliche Medien“ für ihre angebliche Doppelmoral[xxxii] und fehlende Professionalität[xxxiii] zu verurteilen, wenn es darum geht, über chinesische Impfstoffe zu berichten. Chinesische Medien und Beamte beschuldigen jede kritische Stimme eines „chinafeindlichen Geistes“ sowie der „Verbreitung von Gerüchten“ und „Lügen“[xxxiv]. Selbst die Verwendung von Begriffen wie „chinesische Impfdiplomatie“ wurde von chinesischen Beamten und Medien als „Desinformation“[xxxv] bezeichnet.
Kremlfreundliche Medien haben das Impfthema seit der Einführung des Sputnik-V-Impfstoffs im August 2020 in geopolitische Begriffe gefasst und ein Narrativ geschaffen, in dem der Westen und die EU gegenüber dem Impfstoff voreingenommen [xxxvi] seien. Im Beobachtungszeitraum erschienen verschiedene Iterationen dieses Narrativs in mehreren Sprachen (Griechisch [xxxvii], Italienisch [xxxviii], Bulgarisch [xxxix], Spanisch [xl], Tschechisch [xli], Polnisch [xlii], Litauisch [xliii] und weiteren Sprachen), in denen behauptet wurde, dass Europa und der Westen einen Impfstoffkrieg [xliv] gegen Russland führen würden und anstrebten, den Sputnik-V-Impfstoff in Verruf [xlv] zu bringen.
Eng mit diesen Narrativen verknüpft waren Desinformationsbotschaften, in denen behauptet wurde, die EU würde (Geo-) Politik [xlvi] und Unternehmensprofit [xlvii] über das Wohlergehen ihrer Bürgerinnen und Bürger stellen (siehe auch hier [xlviii] und hier [xlix]). Unbegründete Behauptungen, dass EU-Führungskräfte die Interessen von Pharmaunternehmen und nicht die der Bevölkerung vertreten würden, wurden auf höchster Ebene im Kreml wiederholt (siehe hier eine Verstärkung in Spanisch [l] und Französisch [li]).
Kremlfreundliche Medien, die auf das europäische Publikum abzielen, haben außerdem angedeutet, dass der Verzicht auf den Sputnik-V-Impfstoff europäischen Selbstmord bedeuten würde,[lii] und die EU der ungerechten Verteilung von Impfstoffen beschuldigt [liii]. Kremlfreundliche Medien, die sich an ein internationales Publikum wenden, haben zudem die Behauptung verbreitet, dass der Brexit das Vereinigte Königreich vor dem „Impfstoffchaos“[liv] bewahrt habe, das die EU verschlingt. Zusammengenommen deuten solche Narrative auf den Versuch hin, die EU zu spalten.
Um das Narrativ, dass der Westen versuche, den Sputnik-V-Impfstoff „in Verruf“ zu bringen, weiter zu unterstützen, haben mehrere kremlfreundliche Medien in Russland auf „anonyme Quellen“ im Kreml verwiesen, die andeuteten, dass der Westen eine groß angelegte Verleumdungskampagne vorbereite, die gefälschte Aufnahmen des Massensterbens von Erkrankten [lv] nach der Impfung mit Sputnik V zeigen würden. Solche Nachrichten wurden auch in Konversationen bei Twitter [lvi] auf Russisch verbreitet. Einige kremlfreundliche Medien verstärkten sie für ein internationales Publikum [lvii].

Kommerzielle Aspekte rund um Sputnik V – eine durch Lokalisierung der Produktion zu lösende Aufgabe

Während die Einführung der Impfstoffe in vielen Ländern weltweit im ersten Quartal 2021 an Fahrt aufnahm, rückte der kommerzielle Aspekt der Impfstoffe stärker in den Vordergrund des russischen Narrativs, mit dem verlangt wird, dass Sputnik V seinen fairen Anteil an dem mittlerweile beträchtlichen globalen Markt für Impfstoffe haben sollte [lviii]. Allerdings ist die Kapazität der russischen Industrie zur Herstellung von Impfstoffen im Vergleich mit China, das zügig Millionen Impfdosen exportierte, sehr gering [lix]. Sputnik V wurde in eher kleinen, PR-ähnlichen Paketen gespendet, zum Beispiel an 1 020 Menschen in Armenien [lx] und weltweit bisher in viel kleineren Mengen ausgeliefert als die chinesischen Exporte. Dieser Gefahr, die Nachfrage potenzieller Kunden weltweit nicht schnell befriedigen zu können, wird durch die Befürwortung von Lizenzen für die lokale Produktion[lxi] begegnet und sie wird zudem in ein Desinformationsmittel umgewandelt; vielleicht um Zeit zu gewinnen, bevor die Produktion aufgebaut werden kann. Der hinter der Sputnik V-Produktion stehende Eigentümer, der staatlich kontrollierte russische Direktinvestitionsfonds (RDIF), ist kürzlich häufiger in den Nachrichten aufgetaucht [lxii]. In mehreren Stellungnahmen des RDIF wird die EU beschuldigt, die Zulassung von Sputnik V zu verzögern, [nicht näher beschriebene] „Provokationen“ gegen Sputnik V zu inszenieren, zu versuchen, die lokale Produktion zu bremsen und eine „Verleumdungskampagne gegen Sputnik V“ zu führen, um den Impfstoff von wichtigen Märkten fernzuhalten und sich der westlichen Lobby der großen Pharmaunternehmen gegen Sputnik V zu beugen. All dies könne erklären, warum Sputnik V noch nicht in den gewünschten Mengen auf dem Markt ist.
Über offizielle Kanäle von Sputnik V wurden in den sozialen Medien außerdem Sommerreisen nach Russland beworben, die auch Impfungen mit Sputnik V beinhalten, um das Publikum in den sozialen Medien anzusprechen [lxiii]. Obwohl es heißt, dass diese Reisen erst im Juli 2021 beginnen werden und russische Beamte zuvor ausgeschlossen haben, dass Ausländer vor der einheimischen Bevölkerung geimpft werden [lxiv], hat die spanische Ausgabe von RT bereits über mehrere deutsche Touristen berichtet, die nach Russland reisen, um sich impfen zu lassen [lxv]. Die internationalen Medien haben sich ebenfalls mit solchen Reisen befasst [lxvi].
Russische staatlich kontrollierte Medien machten ebenso die Impfung ausländischer Touristinnen und Touristen für das inländische Publikum publik und gaben an, dass eine deutsche Reisegruppe den Sputnik-V-Impfstoff so sehr wollte, dass sie trotz Reisebeschränkungen ausnahmsweise nach Russland einreisen durfte [lxvii]. Solche Berichte treiben das Narrativ weiter voran, dass sich Menschen aus Europa verzweifelt an Russland wenden, damit sie endlich geimpft werden.

Russische und chinesische staatlich kontrollierte Medien nehmen westliche Impfstoffe ins Visier

Offizielle chinesische Kanäle wie auch kremlfreundliche Medien haben Inhalte über vermeintliche Nebenwirkungen westlicher Impfstoffe weiterverbreitet [lxviii], mit denen sie internationale Medienberichte und darin beschriebene Todesfälle fälschlicherweise dem Impfstoff von Pfizer/BionTech zuschreiben und als Sensation verbreiten: Zum Beispiel in Norwegen [lxix], Spanien [lxx] und anderen Ländern [lxxi]. Die selektive Hervorhebung der potenziellen Nebenwirkungen von Impfstoffen und die Nichtbeachtung kontextbezogener Informationen oder laufender Forschung helfen dabei, die westlichen Impfstoffe als unsicher darzustellen, haben das Potenzial, die Impfskepsis in Europa und anderen Regionen anzufachen und stärken die Förderung chinesischer und russischer Impfstoffe als Alternativen [lxxii].
Kremlfreundliche Medien verfolgen aktiv internationale Medienberichte, um auf vermutete Nebenwirkungen der westlichen Impfstoffe hinzuweisen. So wurden zum Beispiel ab Anfang März 2021 über alle russischen staatlich kontrollierten Medienplattformen und kremlfreundlichen Stellvertretermedien intensiv Nachrichten über mögliche Zusammenhänge zwischen dem Impfstoff von AstraZeneca und seltenen Fällen von Blutgerinnseln verbreitet. Dies verdrängte den vorherigen Fokus darauf, den Impfstoff von Pfizer/BionTech schlecht zu machen, der im restlichen März kaum noch Erwähnung fand. Kürzlich wurde auf dem offiziellen Twitter-Konto von Sputnik V jedoch ein Vergleich zwischen den Impfstoffen von AstraZeneca und Pfizer/BionTech angestellt, bei dem Ersterer besser bewertet wurde [lxxiii].
Das Schicksal des Impfstoffs von AstraZeneca erhielt in den kremlfreundlichen Medien große Aufmerksamkeit. Die wichtigsten Narrative drehten sich um die Themen „EU im Chaos und COVID-19-Müdigkeit“, wobei die Nachrichtenbeiträge immer länger wurden und mit sorgfältig ausgearbeiteten Berichten über weitreichende Proteste in der EU; Bürgerinnen und Bürger, die gegen Ausgangssperren protestieren; gewalttätige Zusammenstöße und brutale Polizei; Städte, die bei Unruhen außer Kontrolle geraten, oder dem Zusammenbruch der öffentlichen Dienste verknüpft waren – sie prägten die beste Sendezeit der wichtigsten Fernsehsender in Russland [lxxiv].
In einigen Fällen wurden besonders mRNA-Impfstoffe ins Visier genommen – sowohl von den kremlfreundlichen [lxxv] als auch von den staatlich kontrollierten chinesischen Medien. Während frühe Berichte über die westlichen Impfstoffe noch relativ neutral waren [lxxvi], begannen chinesische Medien schon bald, die Impfstoffe und Konzepte miteinander zu vergleichen [lxxvii], und unterstrichen die angeblich durch den Pfizer-Impfstoff hervorgerufenen allergischen Reaktionen [lxxviii], aber auch die Verzögerungen, allergischen Reaktionen und Risiken für ältere Menschen [lxxix], um Zweifel an der Sicherheit von mRNA-Impfstoffen im Allgemeinen zu säen[lxxx] und sie den inaktivierten Impfstoffen gegenüberzustellen [lxxxi].
Es ist sicherlich erwähnenswert, dass die russischen staatlich kontrollierten Medien weitgehend über die in China hergestellten Impfstoffe schweigen. Anders als in anderen Politikbereichen, in denen russische Medien offen für die Beziehungen zu China werben, bleiben chinesische Impfstoffe wie von Sinovac oder Sinopharm gänzlich unerwähnt. Eine Analyse der russischen und chinesischen Nachrichten durch die Allianz zur Sicherung der Demokratie des GMF ergab ebenfalls, dass Russland und China aggressiv für ihre eigenen Impfstoffe warben, nicht aber für die des jeweils anderen.[lxxxii]

Neubelebung des Narrativs über die „geheimen Labore“

Als die Auslieferung der Impfstoffe ernsthaft begann, verschwanden Verschwörungstheorien über die Ursprünge des Coronavirus, Bill Gates, 5G und andere Themen, die in den vorherigen Berichten beschrieben wurden,[lxxxiii] in den kremlfreundlichen Medien größtenteils von der Bildfläche. Trotzdem zitierten russische Medien kürzlich den Sekretär des russischen Sicherheitsrates, der unbegründete Anschuldigungen über die Existenz von US-kontrollierten Biolaboren entlang der russischen und chinesischen Grenzen wiederholte [lxxxiv]. Im Jahr 2020 waren Behauptungen über „US-Geheimlabore [lxxxv]“ in Verschwörungstheorien im Internet über die Herkunft des Coronavirus äußerst beliebt.
Wichtige chinesische Beamte haben, basierend auf dem Verschwörungsnarrativ, dass das Virus dort entstanden sein könnte, außerdem aktiv eine Untersuchung des US-Biolabors Fort Detrick gefordert und verwiesen auf zuvor widerlegte russische Behauptungen, die Zweifel an den Aktivitäten der von den USA finanzierten Labore in der Ukraine aufkommen lassen [lxxxvi].

Andere Regionen

Im gesamten westlichen Balkan wurden Desinformationsnarrative in Bezug auf die Impfstoffsicherheit und Nebenwirkungen (insbesondere der westlichen Impfstoffe) von verschiedenen Akteuren, einschließlich der Massen- und traditionellen Medien, verstärkt und verzerrt. In der Folge hat die Situation das sinkende Vertrauen in Impfstoffe und Impfungen in der Bevölkerung weiter bestärkt [lxxxvii] und die in der Region präsenten kremlfreundlichen Medien (wie Sputnik Serbien) fuhren damit fort, ein positives Bild von Sputnik V zu zeichnen. Dabei nutzten sie jede Gelegenheit, „westliche“ Impfstoffe (besonders BionTech/Pfizer und AstraZeneca) sowie die Zulassungsvoraussetzungen und die interne Verteilung in der EU zu diskreditieren [lxxxviii].
Fact-Checking-Organisationen in der Türkei setzten ihre Arbeit im Zusammenhang mit COVID-19 fort, wobei sie sich zunehmend auf falsche Behauptungen über die Impfstoffe konzentrierten. Zu dem Faktencheck durch Teyit [lxxxix], ein Mitglied des Internationalen Faktenprüfungsnetzwerks, unterzogenen Behauptungen zählte die Aussage, dass Menschen, die mit Sinovac geimpft wurden, kein Schengen-Visum erhalten könnten – ein Narrativ, das in der Türkei über soziale Medien und Nachrichten-Websites verbreitet wurde. Die Behauptung basierte auf einer falschen Interpretation der Diskussion um das Digitale Grüne Zertifikat, das den Reiseverkehr innerhalb der EU erleichtern soll.
Kremlfreundliche Medien, die in arabischer Sprache agieren, stellen die EU weiterhin als von Spaltungen [xc] geplagt und unfähig dar, mit der COVID-19-Pandemie umzugehen. Außerdem versuche die EU aktiv, den Impfstoff Sputnik V zu diskreditieren [xci]. In manchen Fällen wird Russland als humanitärer Akteur dargestellt, der die Welt vor der Pandemie rettet, ganz im Gegensatz zur „profitorientierten“ EU [xcii].
Untersuchungen des Instituts für strategischen Dialog [xciii] (ISD) zeigen, dass die Zahl der Facebook-Nutzer, denen arabischsprachige Facebook-Seiten gefallen, die mit COVID-19-Verschwörungstheorien und Fehlinformationen hausieren gehen, seit September 2020 gestiegen ist. Laut ISD geben sich arabischsprachige Verschwörungszentren als unabhängige Institutionen, Denkfabriken und Forschungsinitiativen aus und verbreiten regelmäßig COVID-19-Desinformationen, die ihren Ursprung im Westen haben.
In den meisten Ländern der Östlichen Partnerschaft liegt eine erhebliche Impfskepsis/-zögerlichkeit vor, die sich nach Angaben in verschiedenen nationalen Studien zwischen 30 % und über 50 % der Gesamtbevölkerung bewegt [xciv]. Dies ist womöglich darauf zurückzuführen, dass kremlfreundliche Desinformationsnarrative im Zusammenhang mit den Impfungen und COVID-19 über russischsprachige Plattformen, aber auch über kremlfreundliche Medien in lokalen Sprachen Verbreitung finden.
Die Ukraine und ihre Regierung wurden von den russischen staatlich kontrollierten sowie kremlfreundlichen Medien in der Ukraine besonders harsch kritisiert. Die ukrainische Regierung wurde des Genozids [xcv] an der ukrainischen Bevölkerung beschuldigt – und kritisiert, weil sie nicht den Sputnik-V-Impfstoff kaufen wollte. Die Anschuldigung, einen „Genozid“ zu verüben, deckt sich mit der Behauptung, dass Kiew als eine „Marionette der USA, die auf Befehl aus Washington arbeitet“[xcvi] agieren würde.
In Belarus spielten kremlfreundliche Medien die COVID-19-Problematik zunächst herunter und stellten die Reaktion von Minsk als sehr erfolgreich dar. Zugleich machten sie sich über westliche Impfstoffe lustig. Als die Impfung später in Russland und Belarus aufgrund der schnellen Ausbreitung des Virus zur Priorität wurde, schwenkten die Politik der belarussischen Behörden und die kremlfreundlichen Narrative um – sie begrüßten die Impfung und versuchten, Botschaften gegen Impfungen Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig kritisierten sie EU-Beamte für einen grundlosen Angriff auf Sputnik V [xcvii].
In Armenien stand COVID-19 nicht ganz oben auf der Agenda, da die schrecklichen Folgen des jüngsten Krieges in Bergkarabach – von der politischen Krise bis hin zu akuten sozioökonomischen Problemen für große Gruppen von Flüchtlingen – das Informationsumfeld dominierten. Später, im ersten Quartal 2021, warben kremlfreundliche Medien massiv für die Impfung mit Sputnik V, während westliche Impfstoffe weiterhin verunglimpft wurden [xcviii].
In Georgien spielen die Kanäle der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik, die Georgien und die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien versorgen, eine aktive Rolle bei der Desinformation. Sie wiederholten und verstärkten die Kritik an Tiflis, sich auf die COVAX-Plattform zu verlassen und nicht auf den russischen Impfstoff zu setzen [xcix]. Diese Medien werben für den Impfstoff Sputnik V und verstärken Desinformation gegen westliche Impfstoffe und Botschaften über deren Risiken oder Unwirksamkeit, was ebenfalls zur Impfskepsis beiträgt, da sich Tiflis für Impfstoffe von Pfizer/BionTech, AstraZeneca und Moderna entschieden hat [c].
Auch in Moldau verstärkten kremlfreundliche Medien die negativen Narrative um westliche Impfstoffe, da Chisinau sich für die Impfstoffe von Pfizer/BionTech und AstraZeneca entschieden hatte. Kremlfreundliche Medien nehmen eine bedeutende Rolle in Transnistrien ein, wo die lokalen Behörden beschlossen, auf die Bereitstellung von Sputnik V zu warten und den Impfstoff von AstraZeneca abzulehnen [ci].
In Aserbaidschan erhielt die Kritik von Präsident Alijew [cii] an den Industrieländern, die Impfstoffe nicht wie versprochen an sein Land ausliefern konnten, darunter AstraZeneca, große Aufmerksamkeit der kremlfreundlichen Medien [ciii].

Desinformation und Impfzögerlichkeit in Russland

Im Inland bieten kremlfreundliche Medien eine stark verzerrte Berichterstattung über die Defizite bei der Impfstoffbereitstellung und den Impfbemühungen in Europa. Die öffentliche Unzufriedenheit in einzelnen Mitgliedstaaten mit nationalen restriktiven Maßnahmen wurde in den russischen Staatsmedien besonders stark hervorgehoben. In dieser Hinsicht ist die COVID-19-Pandemie nur ein weiterer Baustein für das übliche Narrativ, das zeigt, wie schlimm der Alltag in der EU ist. In den ersten Monaten des Jahres 2021 verschärfte sich das russische Narrativ dahingehend, dass die COVID-19-Krise die mangelnde Funktionsfähigkeit des EU-Systems aufzeigte [civ].
Die staatlich kontrollierten russischen Medien stellen die russischen Impfbemühungen zwar in einem günstigen Licht dar (oft im Gegensatz zur „düsteren“ Situation in Europa), doch es ist bemerkenswert, dass es in Russland noch immer keine systematische Berichterstattung über die gesamten Impfdaten gibt. Nach Angaben unabhängiger russischer Faktenprüfer [cv] ignorieren die russischen staatlich kontrollierten Medien jedoch die Tatsache, dass in den meisten EU-Ländern die Impfrate höher ist als in Russland selbst. Insgesamt bleibt die Skepsis gegenüber den Impfstoffen in Russland hoch: Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum lag die geschätzte [cvi] Impfzögerlichkeit am 1. März bei 62 % und stieg in den vergangenen Monaten weiter an.

Soziale Medien und Online-Medien

Eine Untersuchung der gemeinnützigen Organisation Avaaz warnt davor, dass bei mehr als der Hälfte (56 %) der faktengeprüften Inhalte in den wichtigsten nicht-englischen europäischen Sprachen von Facebook nichts unternommen wird, wodurch nicht-englischsprachige Europäerinnen und Europäer einem höheren Risiko ausgesetzt sind, Fehlinformationen im Zusammenhang mit COVID-19 zu lesen und mit ihnen zu interagieren. Die Untersuchung zeigt, dass für 69 % der untersuchten Inhalte in Italienisch, 58 % in Französisch, 50 % in Portugiesisch und 33 % in Spanisch keine Maßnahmen ergriffen werden.
Die Lücken in den Bemühungen von Facebook, gegen COVID-19-Fehlinformationen vorzugehen, werden auch in den Untersuchungen des Instituts für strategischen Dialog[cvii] festgestellt. Es fand heraus, dass Facebook-Seiten mit Fehlinformationen über COVID-19 in arabischer Sprache regelmäßig falsch informierende Themen im Zusammenhang mit COVID-19 verstärken und lokalisieren, indem sie arabische Untertitel oder Voiceover verwenden, die häufig von Moderation und Bemühungen zur Faktenprüfung unberührt bleiben.
Diese Situation wird zusätzlich durch die Tatsache verschärft, dass ausländische staatliche Akteure wie Russland, China oder der Iran Informationen über die Sicherheit von Impfstoffen aus westlicher Produktion sensationslüstern und falsch darstellen und die Theorie befeuern, dass „herkömmliche“ oder „westliche“ Medien eine voreingenommene Berichterstattung über russische und chinesische Impfstoffe anbieten, so eine Untersuchung der Allianz zur Sicherung der Demokratie[cviii]. Von den drei untersuchten Ländern war Russland das Land, das am ehesten einen Zusammenhang zwischen dem Pfizer-Impfstoff und Todesfällen von geimpften Personen andeutete.
Die unabhängige globale Medienorganisation OpenDemocracy fand heraus, dass Inhalte von russischen staatlich kontrollierten Medien wie RT Deutsch und SNA (Sputnik), die den wissenschaftlichen Konsens über die Pandemie und die Wirksamkeit von Gesichtsmasken und Impfstoff in Frage stellen, in deutschsprachigen Telegram-Gruppen weit verbreitet waren[cix] und damit Massenproteste gegen die Reaktion der deutschen Regierung auf COVID-19 schürten.
Das US-amerikanische Global Engagement Centre ermittelte mindestens vier Websites [cx], die als Fassade für russische Geheimdienste dienen und falsche und irreführende Informationen verbreiten, um das Vertrauen in westliche Impfstoffe zu untergraben.
Eine im Jahr 2020 durchgeführte Studie des Center for Countering Digital Hate (CCDH) ergab, dass die COVID-19-Pandemie eine historische Chance für bestehende Bewegungen gegen Impfungen darstellt, neue Mitglieder für sich zu gewinnen. Die Untersuchung von 409 englischsprachigen Konten zur Impfgegnerschaft in den sozialen Medien ergab, dass diese über 58 Millionen Follower haben [cxi]. Laut CCDH könnte eine solche Fangemeinde den Social-Media-Giganten bis zu 1 Milliarde USD an jährlichen Einnahmen bescheren [cxii]. Untersuchungen des Global Disinformation Index[cxiii] zeigten, dass eine Reihe beliebter Marken durch Anzeigen möglicherweise unwissentlich COVID-19-Desinformationsseiten finanzieren.

Task Forces für strategische Kommunikation und Informationsanalyse des EAD

[i] https://euvsdisinfo.eu/de/ead-sonderbericht-update-kurzbewertung-der-narrative-und-desinformation-zur-covid-19-pandemie-aktualisierung-mai-bis-november/

[ii] https://euvsdisinfo.eu/de/ead-sonderbericht-update-kurzbewertung-der-narrative-und-desinformation-zur-covid-19-pandemie-aktualisierung-mai-bis-november/

[iii] https://euvsdisinfo.eu/disinformation-cases/?text=vaccine&date=&per_page=

[iv] Zum Beispiel taucht Präsident Putin regelmäßig in Berichten der staatlichen Medien auf, um Sputnik V zu bewerben und westliche Impfstoffe zu kommentieren. Beispielsweise kürzlich in seiner Rede zur Lage der Nation am 21. April 2021. Die regelmäßigen Presseinformationen des russischen Außenministeriums finden sich hier, Russlands staatlicher Investitionsfonds, der die Sputnik-V-Produktion verantwortet (hier)), die langfristigen Themenprogramme der staatlichen Medien wie Kanal 1, darunter diesen Dokumentarbericht über COVID-19 (hier).

[v] Der russische Auslandsgeheimdienst veröffentlichte zum Beispiel am 30. März 2021 eine Presseerklärung, in der er die „europäische Bürokratie“ beschuldigte, „dringende Maßnahmen“ zu ergreifen, um den russischen Impfstoff zu diskreditieren. http://svr.gov.ru/smi/2021/03/o-podkhode-es-k-vaktsinatsii-naseleniya.htm Kürzlich wurde die Sprecherin des russischen Außenministeriums in den russischen Medien mit dem Vorwurf zitiert, der Westen versuche vor dem Hintergrund seiner eigenen Probleme mit COVID-19, die positive Wirkung des Impfstoffs von Sputnik V zu „neutralisieren“. https://ria.ru/20210419/vaktsina-1728945875.html

[vi] https://www.globaltimes.cn/page/202101/1213185.shtml

[vii] https://www.globaltimes.cn/page/202102/1215005.shtml; https://www.globaltimes.cn/page/202102/1214904.shtml

[viii] https://biepag.eu/wp-content/uploads/2020/12/Conspiracies-and-COVID19-in-the-Balkan-English-2.pdf

[ix] https://raskrinkavanje.ba/medij/facebook-profili-i-stranice

[x] https://balkaninsight.com/2021/04/01/serbias-vaccine-diplomacy-isnt-as-benign-as-it-looks/?utm_source=Balkan+Insight+Newsletters&utm_campaign=5f45841521-BI_PREMIUM&utm_medium=email&utm_term=0_4027db42dc-5f45841521-319799633

Serbien scheint einen gewissen Wettbewerb zu fördern, um die Impfraten zu erhöhen, und verfolgt Pläne für eine lokale Produktion sowohl von Sputnik V als auch von Sinopharm-Impfstoffen, zusätzlich zu den aktuellen Käufen von AstraZeneca und Pfizer/BionTech. Am 11. März kündigten serbische Verantwortliche den beabsichtigten Start des Sputnik-V-Impfstoffs in Serbien für den 20. Mai an und Präsident Vučić erklärte bei einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, dass er mit den VAE und China die Produktion des chinesischen Sinopharm-Impfstoffs in Serbien vereinbart hat. Diese soll am 15. Oktober 2021 beginnen.

[xi] https://m.facebook.com/RusEmbassyAlbania/posts/3656933377733749

[xii] https://rdif.ru/Eng_fullNews/6503/

[xiii] Eine Überprüfung der Berichterstattung von RT und der Nachrichtenagentur Sputnik auf ihren vielen verschiedenen Sprachplattformen bestätigt die gleichzeitige Veröffentlichung der wichtigsten Nachrichten. Siehe: https://euvsdisinfo.eu/the-battle-for-shoulders-which-vaccine-should-be-injected/oder hier https://euvsdisinfo.eu/dizzy-by-vaccine-disinfo-capturing-vaccines-rollout-in-the-eus-neighbourhood-and-russia/

[xiv] https://securingdemocracy.gmfus.org/russia-china-iran-covid-vaccine-disinformation/

[xv] https://www.opendemocracy.net/en/germanys-covid-sceptics-fuelled-by-russian-media-and-far-right-conspiracies/

[xvi] https://secure.avaaz.org/campaign/en/facebook_neglect_europe_infodemic/

[xvii] Im Dezember 2020 war die Europäische Arzneimittel-Agentur Opfer eines Cyberangriffs, in dessen Folge Dokumente und E-Mail-Korrespondenz im Zusammenhang mit COVID-19-Arzneimitteln und -Impfstoffen, auf die unrechtmäßig zugegriffen wurde, im Internet veröffentlicht wurden. Die strafrechtliche Untersuchung der Datenschutzverletzung wurde eingeleitet. Die niederländischen Medien haben chinesische und russische Hacker für den Angriff auf die EMA verantwortlich gemacht. Siehe: https://www.ema.europa.eu/en/news/cyberattack-ema-update-6 und https://www.volkskrant.nl/nieuws-achtergrond/russian-and-chinese-hackers-gained-access-to-ema~bdc61ba59/

[xviii] Am 9. Februar 2021 tauchten Behauptungen über die Einreichung des Antrags auf laufende Überprüfung bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur auf. Dabei gaben mehrere russische Medien an, der Antrag sei am 29. Januar 2021 übermittelt worden. Kürzlich behauptete der Twitter-Account von Sputnik V, dass der Antrag am 22. Januar 2021 eingereicht wurde. Die Europäische Arzneimittel-Agentur wies die Behauptungen am 10. Februar 2021 zurück und veröffentlichte eine Pressemitteilung, als die laufende Überprüfung des Impfstoffs Sputnik V am 4. März 2021 begann. Weitere Informationen hierzu:

https://www.youtube.com/watch?v=Fsbz8YhS3Vs und https://ria.ru/20210209/vaktsina-1596631281.html

https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1375475322725019650

https://www.ema.europa.eu/en/news/clarification-sputnik-v-vaccine-eu-approval-process

https://www.ema.europa.eu/en/news/ema-starts-rolling-review-sputnik-v-covid-19-vaccine

[xix] https://medium.com/dfrlab/kremlin-media-wrongly-insists-sputnik-v-vaccine-successfully-submitted-for-eu-approval-97ec33c3c61b

[xx] https://twitter.com/Amb_Ulyanov/status/1374128428539129860

[xxi] https://euvsdisinfo.eu/report/ema-will-try-to-postpone-the-authorisation-of-sputnik-v

[xxii] https://euvsdisinfo.eu/report/the-head-of-the-ema-stated-that-she-would-seek-to-ban-russian-vaccine

[xxiii] https://euvsdisinfo.eu/report/getting-a-sputnik-v-injection-is-like-playing-russian-roulette-says-a-senior-ema-official

[xxiv] https://euvsdisinfo.eu/report/the-eu-is-trying-to-discredit-sputnik-v

[xxv] http://svr.gov.ru/smi/2021/03/o-podkhode-es-k-vaktsinatsii-naseleniya.htm

[xxvi] https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1379739910035357697 siehe auch https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1366790790924664832

[xxvii] https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1373756849577734147

[xxviii] https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1379865169216610304

[xxix] https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1367873814361735170 siehe auch https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1373748201539440645

[xxx] https://news.cgtn.com/news/2021-03-07/China-calls-for-unity-against-politicizing-vaccine-cooperation-Yr5fItAQ36/index.html

[xxxi]https://www.globaltimes.cn/page/202103/1217508.shtml; https://epaper.chinadaily.com.cn/a/202103/11/WS6049564ba31099a2343548cd.html; https://newseu.cgtn.com/news/2021-04-11/EU-faces-new-vaccine-crisis-as-confidence-in-AstraZeneca-jab-plummets-Zm9TGU5dfi/index.html;https://www.globaltimes.cn/page/202103/1218014.shtml; https://news.cgtn.com/news/2021-02-02/COVID-19-vaccine-chaos-Do-you-think-you-can-get-one–XygytEeyAg/index.html; https://twitter.com/spokespersonchn/status/1376187865458085893?lang=en

[xxxii] https://www.globaltimes.cn/page/202101/1212939.shtml; https://www.globaltimes.cn/page/202102/1215230.shtml

[xxxiii] https://www.youtube.com/watch?v=v_XI-aiCa34&feature=emb_title

[xxxiv] https://www.globaltimes.cn/page/202101/1212989.shtml

[xxxv] https://www.chinadaily.com.cn/a/202012/09/WS5fd03619a31024ad0ba9ac3b.html

[xxxvi] https://euvsdisinfo.eu/report/west-criticizes-russian-coronavirus-vaccine-cant-accept-russia-primacy

[xxxvii] https://euvsdisinfo.eu/report/sputnik-v-is-the-target-of-a-corporate-cold-war

[xxxviii] https://euvsdisinfo.eu/report/the-west-is-financing-a-disinformation-campaign-against-the-russian-vaccine-sputnik-v

[xxxix] https://euvsdisinfo.eu/report/the-west-is-campaigning-to-discredit-the-sputnik-v-vaccine

[xl] https://euvsdisinfo.eu/report/previous-western-criticism-sputnik-v-vaccine-russophobia

[xli] https://euvsdisinfo.eu/report/the-unwillingness-to-authorise-russian-or-chinese-vaccines-is-similar-to-the-situation-prior-to-the-1938-munich-agreement

[xlii] https://euvsdisinfo.eu/report/sputnik-v-vaccine-infuriates-the-west-in-the-same-way-as-the-soviet-ideology-of-revolutionary-socialism

[xliii] https://euvsdisinfo.eu/report/west-wants-to-discredit-sputnik-v-vaccine

[xliv] https://euvsdisinfo.eu/report/europe-attacks-russia-in-vaccines-war

[xlv] https://euvsdisinfo.eu/report/the-west-is-preparing-a-disinformation-campaign-against-sputnik-v siehe auch https://euvsdisinfo.eu/report/the-eu-is-trying-to-discredit-sputnik-v

[xlvi] https://euvsdisinfo.eu/report/germany-and-the-eu-are-putting-geopolitics-ahead-of-the-well-being-of-their-citizens

[xlvii] https://euvsdisinfo.eu/report/the-eu-s-vaccine-strategy-is-clearly-political-and-focuses-on-profits-of-western-companies

[xlviii] https://euvsdisinfo.eu/report/eu-in-no-hurry-to-admit-sputnik-v-because-it-is-afraid-of-competition-for-european-vaccines

[xlix] https://euvsdisinfo.eu/report/eu-prohibit-countries-from-saving-its-citizens-from-covid19

[l] https://actualidad.rt.com/actualidad/387172-putin-comenta-ue-afirman-no-necesitan-sputnik-v

[li] https://fr.sputniknews.com/international/202103221045384077-pas-besoin-du-spoutnik-v-poutine-se-demande-si-thierry-breton-protege-des-interets-economiques-ou/

[lii] https://it.sputniknews.com/opinioni/2021031010245307-il-no-a-sputnik-v-un-harakiri-europeo/

[liii] https://fr.sputniknews.com/sante/202103131045345848-une-repartition-inegale-de-vaccins-anti-covid-parmi-les-pays-lue-la-commission-europeenne-repond/

[liv] https://sputniknews.com/analysis/202103171082373566-brexit-has-allowed-britain-to-control-its-own-destiny-analyst-says/

[lv] https://euvsdisinfo.eu/report/west-preparing-large-scale-smear-campaign-against-russian-vaccine-including-fake-footage-of-mass-patient-deaths

[lvi] https://twitter.com/vitvitskiy2220/status/1371705756253310977

[lvii] https://fr.news-front.info/2021/03/12/une-source-au-kremlin-loccident-prepare-une-fausse-liste-de-personne-decede-au-spoutnik-v/; https://sputniknews.com/world/202103121082324370-us-targets-europe-in-smear-campaign-against-russias-sputnik-v-vaccine-kremlin-source-says/

[lviii] https://www.1tv.ru/news/2021-04-18/405100-vypusk_programmy_voskresnoe_vremya_v_21_00_ot_18_04_2021, Minuten 15:15-21:20

[lix] Präsident Putin hat hin und wieder angedeutet, dass Sputnik V zuerst den Menschen in Russland verabreicht werden sollte, bevor andere Märkte bedient werden. Siehe auch: https://pism.pl/publications/Russias_Problems_in_the_Vaccine_Race

[lx]http://arka.am/en/news/society/ambassador_a_batch_of_russian_sputnik_v_vaccine_to_arrive_in_armenia_very_soon/

[lxi] Angaben zur Bereitschaft, mit der Produktion in Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien zu beginnen, tauchten zum Beispiel am 15. März 2021 in den russischen Medien auf. Doch bereits am 9. März 2021 dementierte Frankreich, dass französische Unternehmen einen Vertrag zur Produktion von Sputnik V unterzeichnet haben. Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=Eo-fNEwO6OQ; https://rg.ru/2021/03/15/sputnik-v-budut-vypuskat-v-italii-ispanii-francii-i-germanii.html; https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-france-vaccine-idUSKBN2B11M0

Vor kurzem wurde eine lokale Produktion von Sputnik V in Indien und Belarus vereinbart. Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=Mi-ZNmC0om4 und https://tass.com/world/1270469

[lxii] Der wichtigste staatliche russische Fernsehsender Kanal 1 veröffentlichte wöchentliche Updates, die diese Ansicht untermauern. Ein Beispiel ist: https://www.1tv.ru/news/2021-04-11/404644-vypusk_programmy_vremya_v_21_00_ot_11_04_2021, Minuten 02:30-12:08, siehe außerdem das Interview mit Kirill Dmitrijew, dem Geschäftsführer des RDIF.

[lxiii] https://www.instagram.com/p/CLWuEGugx8p/; https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1377636906343743490

[lxiv] https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-russia-programme-idUSKBN2BP1EP

[lxv] https://twitter.com/ActualidadRT/status/1384774151429402624

[lxvi] https://www.dw.com/en/germans-head-to-russia-for-sputnik-v-jab/av-57233661

[lxvii] https://www.youtube.com/watch?v=D7Wyrroa2sQ

[lxviii] Siehe zum Beispiel: https://medium.com/dfrlab/how-pro-kremlin-outlets-and-blogs-undermine-trust-in-foreign-made-covid-vaccines-4fa9f9f19df1 und https://edition.cnn.com/2021/01/26/asia/xi-jinping-china-vaccine-intl-hnk/index.html

[lxix] https://euvsdisinfo.eu/report/29-people-have-died-in-norway-after-receiving-the-pfizer-vaccine;

[lxx] https://www.globaltimes.cn/page/202102/1214761.shtml; https://euvsdisinfo.eu/report/pfizer-is-killing-people-in-spain-and-norway

[lxxi] https://twitter.com/Nrg8000/status/1351081139700690953; https://factcheck.afp.com/social-media-posts-misrepresent-pfizer-biontech-covid-19-vaccinations-germany;

[lxxii] https://www.globaltimes.cn/page/202102/1215226.shtml; https://epaper.chinadaily.com.cn/a/202102/16/WS602af9a1a31099a234353f86.html

[lxxiii] https://twitter.com/sputnikvaccine/status/1385580036162560002

[lxxiv] Siehe Beispiele für die Gestaltung dieses Narrativs vom westlichen Niedergang: Berichte auf Kanal 1 (21. März) und (28. März)